Meine Gäste haben oft viele Fragen zu meiner Person.
- Was habe ich studiert?
- Wo habe ich deutsch gelernt?
- Wie kam ich auf die Idee, Fremdenführer zu werden?
- Arbeiten Fremdenführer hauptberuflich? Von wem sind sie angestellt?
Hier finden Sie einige Antworten zu diesen Fragen, bzw. einige weitere Informationen über mich…
Ich wurde 1980 in Südungarn, in Pécs geboren. Schon als Kleinkind bin ich mit meiner Familie nach Budapest gezogen, aufgewachsen bin ich schon in der Hauptstadt. Ich fühle mich also absolut Budapester, obwohl ich mich natürlich immer freue, wenn ich ab und zu mal eine Tour in meine Geburtsstadt habe.
Nach der Grundschule habe ich das Budapester Evangelische Gymnasium besucht, wo ich 1999 das Abitur gemacht habe. Noch während des Gymnasiums habe ich ein Schuljahr in Deutschland, in Bielefeld verbringen können. Nach dem Abitur habe ich mich für die Budapester ELTE Universität entschieden und habe Germanistik studiert.
Kaum das Germanistikstudium angefangen, habe ich mich schon immer mehr für die Tourismusbranche interessiert. Parallel zum Studium habe ich 1999/2000 die Ausbildung zum Fremdenführer gemacht. Ab dieser Zeit habe ich mich immer intensiver mit dem Tourismus beschäftigt. Und mein Germanistikstudium? Na ja, das habe ich ein wenig vernachlässigt. Nach vier Semestern und langer Überlegung war es mir klar, dass ich mich entscheiden muss und so bin ich endgültig im Tourismus gelandet.
Das Germanistikstudium abgebrochen, wechselte ich zur Hochschule für Handel, Gastronomie und Tourismus. So standen 2001 wieder vier Jahre Studium vor mir. Neben dem Studium habe ich bereits als Fremdenführer gearbeitet. Im Jahre 2003 habe ich für ein Jahr im Rahmen eines Auslandspraktikums auch die Welt der Hotellerie etwas näher Kennen gelernt. Nach zwei halbjährigen Aufenthalten in zwei bayerischen Hotels kehrte ich aber zu der Fremdenführung zurück.
Im Juni 2005 war es dann soweit: Mit bestandener Abschlussprüfung und Hochschuldiplom in der Hand habe ich entschieden, als hauptberuflicher und selbstständiger Fremdenführer weiterzuarbeiten. Ich habe praktisch in vollzeit weitergemacht, was ich bereits während der Hochschule nebenberuflich gemacht habe. Im April 2006 habe ich die Fremdenführerprüfung auch in Englisch abgelegt, so arbeite ich seitdem in diesen zwei Sprachen, Deutsch und Englisch.
In dieser Zeit habe ich in Budapest in mehreren Bezirken gewohnt, also sowohl Buda als auch Pest als Wohnsitz kennengelernt. Als Kind und Jugendlicher auf der Pester Seite, danach kamen gut 10 Jahre in Buda. Die Zeit im eleganten Bezirk 12 waren sehr schön, ich bin aber doch lieber wieder zurück auf die Pester Seite in die Nähe meines ursprünglichen Wohnortes gezogen und habe erst im Bezirk 15 und jetzt – und voraussichtlich längerfristig – im Bezirk 13 mein Zuhause gefunden. Wussten Sie übrigens, dass in Budapest es sehr üblich ist, dass die Leute früher oder später zu der Donauseite zurückkehren, wo sie ursprünglich aufgewachsen sind? Man ist halt entweder Pester oder Budaer, es ist nun mal so. Und dass trotz der vielen Umzüge die Leute hier in Eigentumswohnungen und nicht in Mietwohnungen wohnen? Na ja, wenn Sie eine Stadtführung mit mir machen, kann ich Ihnen auch solche Themen etwas genauer erklären.
Beruflich hat es in dieser langen Zeit auch die eine oder andere Veränderung gegeben. Zum Beispiel habe ich einige Rechtsformen der Selbstständigkeit ausprobiert, am Ende bin ich aber bei der einfachsten Rechtsform geblieben und arbeite seit 2013 als Privatunternehmer. Das ist einfach und vor allem Bürokratiefrei. Bei Kleinstunternehmen in Ungarn gilt übrigens, dass die jährliche Steuererklärung tatsächlich auf einen Bierdeckel passen könnte. Ich muss vermutlich nicht erwähnen, dass wir bei einer Führung auch gerne Themen wie das Steuerrecht in Ungarn ansprechen können. Sie werden überrascht sein, wieso zahlreiche Luxuswagen in Budapest mit deutschen Nummernschildern herumfahren, aber fast nur die Landkreise ND, RO, PA, MB betroffen sind. Wenn Sie sich für den Hintergrund dieses Phänomens interessieren, erfahren Sie mehr auch bei einer Führung.
Einen großen Schritt bei meiner beruflichen Tätigkeit hat 2013 gebracht. Dieser damalige Schritt prägt seitdem grundsätzlich mein berufliches Leben. Da die Nachfrage nach privaten Programmen immer bedeutender war und ich persönlich auch sehr gerne mit nur 1-3 Personen als Privattour unterwegs bin, habe ich entschieden, auch den Fahrservice in die eigene Hände zu nehmen. Mit meinem – damals – neuen Passat haben wir uns durch die komplizierte Bürokratie des Erwerbs einer Lizenz zur gewerblichen Personenbeförderung durchgekämpft und seitdem sind solche Privatstadtrundfahrte und Ausflüge praktisch meine Haupttätigkeit geworden. Die Zeit vergeht schnell, seitdem habe ich 2020 in der Reihenfolge schon den dritten Passat übernommen. Die Ausstattung des neuen Wagens ist wirklich speziell für die – vielleicht etwas besonderen – Erwartungen meiner Tätigkeit angepasst. So verfügt dieser Passat über ein großes Panoramadach, das bei den Stadtrundfahrten in den engen Gassen eine ganz neue Perspektive ermöglicht.
Privat ist natürlich auch sehr viel passiert in diesen Jahren. 2014 war ein Jahr, das sehr bedeutende Änderungen in meinem Leben gebracht hat. In dem Jahr habe ich geheiratet und ist meine erste Tochter auf die Welt gekommen. Inziwchen geht Sie zur Schule, sie hat sich aber schon ziemlich früh für meine Arbeit interessiert. Wie es auf dem Foto am Heldenplatz zu sehen ist, hat sie schon sehr früh die Bekanntschaft mit den Statuen am Heldenplatz gemacht.
2021 ist meine kleinere Tochter auf die Welt gekommen. Ein Vorteil der Pandemie, dass ich in der aktuellen Situation deutlich mehr Zeit mit ihr verbringen kann als damals 2014/15. Trotzdem hoffen wir natürlich, dass es so langsam mit der Pandemie vorbei ist und wir wieder das alte Leben zurückbekommen werden und zum Beispiel ohne Reisebeschränkungen und sich ständig ändernden Regelungen leben werden.